Nehmen wir das Beispiel Strände. Meist sind sie dazu verdammt, als Kulisse zu dienen für Liebende, die sich bei Sonnenuntergang küssen, oder für verlorene Seelen, die in die Weite blicken und nicht wissen, was morgen sein wird. Dünenlandschaften werden oft nur für einzelne Szenen verwendet. Entsprechend erfrischend im Vergleich zu dergleichen Szenen ist Hirsohi Teshigaharas Film «Die Frau in den Dünen», welcher auf der gleichnamigen Romanvorlage basiert ist. Die sandigen Gefilde gruben sich förmlich, gleich einem Ameisenlöwen, in das Zelluloid dieses Streifens ein. Die Geschichte, die er festhält, ist simpel. Ein Insektensammler macht einen Ausflug an die Küste, da er einen ganz bestimmten Käfer sucht. Auf seiner Wanderung durch die Dünen denkt er darüber nach, was es bedeutet, in einer urbanen Gesellschaft zu leben und über die kriselnde Beziehung mit seiner Frau. Eigentlich wollte er am Abend wieder zurückfahren, aber dann kommt alles anders. Eine Dorfgemeinschaft nimmt ihn gefangen und sperrt ihn in eine Grube. Dort muss er fortan seine Tage mit einer Fremden verbringen, mit der er für das Dorf Sand zu schaufeln hat. Im Film wird die Grube zum Sinnbild für die psychologische Lage, in der sich der Insektenforscher befindet. Wird er entkommen? Nun, der Film läuft im Cameo.
Der Film «Die Frau in den Dünen» ist im November und Dezember im Cameo zu sehen. Er ist Teil der Reihe zu Kammerspielen.
Julius Schmidt ist Filmliebhaber.
Die Frau in den Dünen (JPN 1964)
Es gibt Filme, die sind allein schon deshalb sehenswert, da sie Landschaften in den Blick rücken, die kaum je Teil unserer kulturellen Imagination sind.

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