Fiona (US 1998)

Fiona (US 1998)

«Fiona» wird in zehn kürzeren und längeren Episoden erzählt, wobei schon die erste Episode ungeschönt zeigt, wie Fiona als Baby im Kinderwagen in einer Gasse in New York City von ihrer Mutter verlassen wird, während die erwachsene Fiona die Szene unbefangen im Voice-Over beschreibt.

Die Fiona der Gegenwart ist hart im Nehmen. Auf den rauen Strassen von New York City der 1990er-Jahre hat sie als Prosituierte schon einiges erlebt. Auch Fionas Mutter arbeitet als Prostituierte und so kreuzen sich ihre Wege wieder.

 Der Film wurde mit einer sehr kleinen Crew gedreht, meist nur mit dem Regisseur Amos Kollek und dem Kameramann Ed Talavera. Dadurch konnten sowohl Szenen von realen Prostituierten eingefangen werden als auch intime Szenen mit den Schauspieler*innen. Durch die dokumentarische und unperfekte Ästhetik, die mit einer bewegten Handkamera eingefangen wurde, erlebt man das Schicksal von Fiona und ihrer Mutter noch unmittelbarer. Kollek schreckt auch nicht von experimentellen Elementen ab und verleiht dadurch dem dokumentarischen Ansatz eine gekünstelte Dimension, welche die mythologische und ödipale Seite in dieser Geschichte hervorbringt. Obwohl die Erlebnisse von Fiona und ihrer Mutter äusserst hart sind, nimmt sich der Film selbst nicht ganz so bitterernst, sondern bricht bewusst mit der unerträglichen Realität.

Der Film kann in der Zentralbibliothek Zürich unter der Signatur DVD Vid 6958 oder in der Videothek «Les Videos» an der Zähringerstrasse 37 in Zürich ausgeliehen werden.

Dario Iannotta absolviert derzeit das Masterstudium in Filmwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Zürich. Er arbeitet als Film Programmer, freier Filmkritiker und freier Pornodarsteller.

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