Eine Arbeit für die nächsten Generationen

Eine Arbeit für die nächsten Generationen

Winterthur ist die Stadt mit der grössten Waldfläche in der Schweiz. Sie wird von drei Stadtförstern betreut, darunter der Revierförster Hans-Ulrich Menzi. Laut dem 58-Jährigen sollte man vermehrt mit der Natur zusammenarbeiten, um nachhaltige Resultate zu erzielen.

Entscheide seien an die Amtsdauer der jeweiligen Entscheidungsträger*innen geknüpft.

Nicht alle Veränderungen im Wald sind menschengemacht. Der grösste Übeltäter sei aktuell der Borkenkäfer. In den letzten Jahren mussten hektarweise Flächen hauptsächlich von Fichten aufgrund des Befalls gefällt werden. «Die Zahlen explodieren», sagt Menzi. Grund dafür sind die steigenden Temperaturen, Insekten wie dieser Käfer profitieren von der Klimaerwärmung. Damit nicht ganze Wälder dem Käfer zum Opfer fallen, werde versucht, möglichst viele Baumarten zu fördern und jene zu priorisieren, die mit höheren Temperaturen überleben – wie Eichen, Linden oder der Spitzahorn. «Die Natur ist in Bezug auf Krisen wie die Klimaerwärmung viel anpassungsfähiger, als wir denken», sagt Menzi. «Der Wald findet immer seinen Weg.» Wir Menschen würden uns oft zu sehr auf unsere Perspektive versteifen. Dies stelle er auch im Dialog mit der Bevölkerung fest. Gefällte Bäume seien mitunter die häufigsten Beschwerdegründe von unzufriedenen Waldbesucher*innen. «Die Menschheit lebte noch nie so weit weg von der Natur wie heute und reagierte noch nie so sensibel auf die Eingriffe in der Natur.» So kommt es, dass Menzi wiederholt mit empörten Leuten in den Wald fährt, um ihnen zu erklären, wieso ein bestimmter Baum gefällt wurde. Meist geschieht das zu Gunsten eines anderen Baumes oder aus Sicherheitsgründen für die Waldbesucher*innen. So weist Menzi begeistert auf eine Eiche mit grossem Stamm, der Platz geschaffen wurde, sodass sie ihre grosse Krone entwickeln konnte. «Der Optimalbaum, ein absoluter Traum», schwärmt er.

Wenn Menzi privat im Wald unterwegs ist, dann nicht unbedingt im Gebiet seiner Zuständigkeit – da er gerne alles kommentiere, sei es nicht so einfach, mit ihm in seinem Revier unterwegs zu sein. Seiner Frau sei das dann manchmal zu viel Information für einen Spaziergang.

  

Maria Keller ist Autorin beim Coucou und lernt gerade Baumarten auf Französisch.

 

Cate Brodersen liebt es im Regen zu tanzen und schöne Momente mit der Kamera einzufangen.

 

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