Mit diesem fulminanten Satz beginnt die Neuerscheinung von Benedict Wells. Nach seinen erfolgreichen Romanen wie «Becks letzter Sommer» oder «Vom Ende der Einsamkeit»gibt Wells uns nuneinen tiefen Einblick in die Anfänge seines eigenen Schreibens und Scheiterns.
«Ich habe Geschichten erfunden, weil ich meine eigene lange nicht erzählen konnte», erklärt Wells in der Einleitung. Seine eigene Geschichte nimmt aber nur einen kleinen Teil am Anfang des Buches ein. In den nachfolgenden Kapiteln thematisiert er bekannte Schreibprobleme, gibt Schreibtipps von anderen Schriftstellenden weiter und stellt sie in einen persönlichen Kontext, der oft mit Reflexionen über seine eigenen Romane zusammenfällt. Am Ende gibt uns Wells sogar Einsicht in Rohfassungen seiner Romane und setzt die Schreibtipps an seinen eigenen Texten konkret um.
Das Buch bietet Schreibinteressierten – wie mir – viele Tipps und Tricks und motiviert zum Weiterschreiben. Auch wenn es zwischendurch etwas trocken sein kann, würzt Wells die Kapitel mit Witz, Charme und eigenen Anekdoten, was einen das Buch kaum weglegen lässt. Nun muss dieses «Lies mal»aber enden, denn ich muss doch noch an meinem Roman schreiben. Ich möchte ja, dass Wells stolz auf mich ist. Also, ciao!
«Die Geschichten in uns» umfasst 400 Seiten und wiegt 363 Gramm.
Andrea Frei schreibt gerne über verlassene Dinge und Entartungen.