Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte

Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte

In diesem persönlichen Buch erzählt Lea Ypi davon, wie es war, im sozialistischen Albanien der 90er-Jahre aufzuwachsen und zu (über)leben.

Albanien war bis 1990 ein streng abgeschotteter und diktatorisch geführter Staat und öffnete sich dem politischen Pluralismus des Westens und der freien Marktwirtschaft nur zögerlich.

Ypi beschreibt, ohne nostalgisch zu werden, wie trotz all des Terrors und der latenten Gefahr, als Verräter*in angeschwärzt zu werden, auch ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit und einer verbindenden Solidarität unter den Genoss*innen herrschte. Dabei versucht Ypi nicht, ihre Beobachtungen und Erinnerungen künstlich zu beschönigen, sondern gesteht ihnen einen gewissen naiven Charakter zu.

Die durch die Öffnung des Staates gewonnene Freiheit wird rasch von neuen politischen Unruhen und Konfliktenüberschattet. Die Verbote des Sozialismus werden zu den Verlockungen des Kapitalismus und diese zu den unerfüllten Versprechen für eine bessere und freiere Zukunft.

Dieses Buch ist ein gelungener Versuch, die Geschichte eines solch gravierenden und epochalen Umbruchs aus der Perspektive eines Kindes und dessen Familie zu erzählen. Dabei schreibt Ypi nicht aufklärerisch oder belehrend, sondern erlaubt uns, an ihren Erkenntnissen über die Natur des Menschen teilzuhaben.

«Frei» umfasst 333 Seiten und wiegt 307 Gramm.

Sandro Berteletti ist freischaffender Kulturmanager in Zürich.

Die Geschichten in uns
Die Geschichten in uns
Lies mal

«Dieses Buch ist der gescheiterte Versuch, erst mal kein Buch mehr zu schreiben.»

Die schönste Version
Die schönste Version
Lies mal

Jella und Yannick – Yannick und Jella. Für Jella ist es die grosse Liebe. Sie möchte Yannick gefallen und würde alles für ihn tun. Sie passt sich ihm an, verbiegt und fügt sich, sodass er glücklich…

Wünschen
Wünschen
Lies mal

In Chukwuebuka Ibehs Roman tragen die Figuren ihre Wünsche wie kostbare Schätze mit sich, während ihnen ihre tägliche Realität in Nigeria oft wenig Raum für deren Verwirklichung lässt.

Lichtspiel
Lichtspiel
Lies mal

Daniel Kehlmann erzählt in seinem historisch-fiktionalen Roman aus der Perspektive verschiedener Figuren die Geschichte des österreichischen Regisseurs G. W. Pabst, der in der Weimarer Republik als…