I wie Intersektional

Das Wort stammt vom englischen «intersection», was Schnittmenge oder Schnittpunkt bedeutet. Intersektionalität beschreibt die Wechselwirkung mehrerer Diskriminierungsformen, von der Personen betroffen sein können.


Um diesen Begriff zu verstehen, müssen wir zuerst die ihm zu Grunde liegenden Diskriminierungsformen anerkennen. Wir müssen einsehen: Diskriminierung passiert aufgrund von der ethnischen Zugehörigkeit, der Hautfarbe, der Geschlechtsidentität, der sexuellen Orientierung, des Erscheinungsbildes, des Bildungsstandes, der Einkommenssituation und fast unendlich vielen weiteren Faktoren.  


In einem nächsten Schritt sehen wir dann ein, dass eine Person, die in mehreren Bereichen zu einer marginalisierten (also «randständigen»/unterdrückten) Personengruppe gehört, auch mehrfach diskriminiert werden kann. Und nun kommt der Clou: Eine Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen ergibt nicht nur die Summe der jeweiligen Diskriminierungsformen, sondern diese «multiplizieren» sich und bilden so ganz neue Diskriminierungserfahrungen. 


Das gleiche gilt auch für Privilegien, diese multiplizieren sich ebenso. 

Wie so oft in der Geschichte von Kämpfen gegen Diskriminierung waren die Vordenkerinnen der Intersektionalität Schwarze Frauen. Die Hypothese zu Mehrfachunterdrückung wurde massgeblich ab 1980 von lesbischen Schwarzen Feministinnen in den USA vorangetrieben. Dies auch aus Notwendigkeit heraus: Schwarze Bürgerrechtsbewegungen stellten oft Männer und deren Erfahrungen ins Zentrum und Frauenbewegungen fokussier(t)en sich auf weisse Frauen. So blieben Schwarze Frauen bei den Bewegungen aussen vor. Ihre darauffolgende Selbstorganisation versinnbildlicht die Notwendigkeit davon, Intersektionalität bei den Kämpfen gegen Diskriminierung mitzudenken. Denn wie heisst es so schön: Bis wir nicht alle frei sind, ist keine*r so wirklich frei.  

Erklärt von Jennifer Unfug, die feministische Theoriebücher liest, Sauerteig-Bagels backt und versucht, möglichst sanft mit sich und ihren Mitmenschen umzugehen.

A wie Aufmerksamkeits-ökonomie
Kulturlexikon

Hi! Hei! Hey, ja! Du da, das ist für dich: Aufmerksamkeit ist die neue Währung. Und je mehr um sie gebuhlt wird, desto knapper wird sie, deine Aufmerksamkeit.

L wie Langgedicht
Kulturlexikon

Anfang 20. Jahrhundert wurde das erste zeitgenössische Langgedicht als solches veröffentlicht, ab Mitte der 1960er-Jahre wurde vermehrt über den Begriff gesprochen – doch bis heute ist es schummrig…

F wie Forumtheater
Kulturlexikon

Bei dieser partizipativen Theaterform bleibt das Publikum nicht in einer passiven Zuschauer*innenrolle, sondern gestaltet das Geschehen auf der Bühne aktiv mit.

P wie Provenienz
Kulturlexikon

Was simpel klingt, kann jedoch schnell kompliziert werden – und einiges an politischer und auch finanzieller Sprengkraft mit sich bringen.

H wie Historiografie
Kulturlexikon

Historiografie ist im wörtlichen Sinne das «Schreiben von Geschichte»; auf gut Deutsch also «Geschichtsschreibung».