Diese Szene wird von einer Aluminiumskulptur vor dem Schulhaus Hohfurri dargestellt. Das silberne Objekt sticht beim Herantreten von der Oberfeldstrasse her direkt heraus: Es befindet sich oben im Zentrum der Treppe, welche zur Turnhalle und zur Sekundarschule hinaufführt.
Geschaffen wurde die Aluminiumskulptur von einem der bedeutendsten Winterthurer Kunstschaffenden der Moderne, Robert Lienhard. Sein plastisches Werk ist von der vielseitigen Auseinandersetzung mit den Materialien Bronze, Aluminium, Chromstahl, Stein und Holz geprägt. Interessant ist, wie Lienhard hier mit einem starren Leichtmetall den Eindruck einer Dynamik vermittelt. Die Figur wie auch der Drachen aus Aluminium sind in einer Bewegung dargestellt.
Die Stärke des Windes wird durch die nach hinten gelehnte Figur und den gewölbten Drachen vermittelt: Die Figur drückt sich rückwärts gegen den Wind und der Drachen möchte vorwärts mit dem Wind mitgehen – so werden zwei Diagonalen erzeugt, die in entgegengesetzte Richtungen verlaufen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich tatsächlich glauben, dass der Wind die Figur in die Rücklage drängt und den Drachen zum Wölben bringt. Der Wind wirkt so stark, dass nicht klar ist, ob hier ein Spiel oder gar ein Kampf mit dem Wind stattfindet. Der Titel «Spiel mit dem Wind» beantwortet diese Frage. Der beschreibende Titel kann jedoch auch als Aufforderung zum Spielen oder gar als Anweisung verstanden werden – spiel mit dem Wind! So stimmt die Skulptur bereits auf den Pausenplatz ein, welcher oben an der Treppe beginnt.
Chelsea Angel Neuweiler studiert Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Zürich.
Jonas Reolon ist Fotograf und Kameramann aus Winterthur.