Kunst und Metall

Kunst und Metall

Das Schaffen des Winterthurer Künstlers Mario Sala ist technisch vielfältig.

Er arbeitet multimedial und mit unterschiedlichen Verfahren: Malerei, Zeichnungen, Assemblagen sowie Installationen. Inhaltlich sind seine Werke komplex. Er setzt sich mit Raum, Fiktionalität und Wirklichkeitsebenen auseinander und spielt mit der Imagination der Betrachter*innen. Als Mitglied der Künstlergruppe Winterthur sind einige seiner Werke im öffentlichen Raum Winterthurs anzutreffen – so auch «Die grossen Metallfälle» in der Metallbauschule Winterthur (MSW) an der Zeughausstrasse. Das Kunst-am-Bau-Projekt wurde im Jahr 2005 während der Sanierung des Schulgebäudes verwirklicht und schmückt seither die Eingangshalle.



Es erstreckt sich eine zehn Meter lange und sechseinhalb Meter hohe Wand aus Metallstangen – die sogenannten Metallfälle. Auch die Decke der Eingangshalle und der Boden der Brücke, welche die Eingangshalle durchquert, sind mit Metallstangen ausgestattet. Darin eingewoben sind viereckige Kristallgitter aus Holz. Die Stangen sind nicht nur nebeneinander aufgereiht, sondern auch hintereinander, wodurch eine dichte und wirre Anordnung aus schimmernden Metallen entsteht. Die Metallstangen aus Stahl, Chromstahl und Aluminium glänzen silbrig, während jene aus Kupfer rötliche Nuancen aufweisen und die aus Messing einen goldenen Ton haben. Die unterschiedlichen Farben betonen die Dreidimensionalität und erzeugen eine Illusion von zusätzlicher Tiefe im Raum. Bei längerer Betrachtung wird mir gar ein wenig schwindlig ab der schieren Anzahl von Stangen, die sich auf diesen zehn Metern aneinanderreihen. Obwohl keine Bewegung stattfindet, wirkt es, als ob sich die Stangen verschieben, wie bei einer optischen Täuschung. Sala ist somit das Spiel mit Ort und Imagination gelungen. Auch bewährt sich das Wortspiel von Wasserfall und Metall im Titel: Mein Blick versinkt in den Metallfällen.

 

In diese Schule, die als Ausbildungsstätte dient für die Gebiete Polymechanik, Automatik, Anlagen- und Apparatebau, Elektronik und Informatik, passt sowohl Salas Material- wie auch seine Motivwahl. Die verschiedenen Metalle sind die Grundlage für den Metallbau und die geometrischen Kristallgitter symbolisieren den mathematischen Hintergrund. Sala hat es geschafft, die Essenz dieser Schule in seinem Kunstwerk aufzugreifen.

Chelsea Angel Neuweiler studiert Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Zurich.

Jonas Reolon ist Fotograf und Kameramann aus Winterthur.

Verbindung zwischen Himmel und Erde
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Lebendiges Zimmer
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Stahlplatten des Trostes
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Eine Bronzeskulptur passend zur Schule
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Eine tierische Bank
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