Riverboom

2002, Afghanistan: Kurz nach der amerikanischen Militärintervention begeben sich drei junge Reporter auf einen gewagten Roadtrip, um mehr über Land und Leute zu erfahren. Serge ist ein moralisch motivierter Journalist aus Genf, Paolo ein unerfahrener Fotograf aus Florenz und Claude ein schüchterner Lausanner Grafikdesigner. Zwischen Minenfeldern und Warlords suchen die drei nach Menschen, die sonst kaum Aufmerksamkeit erhalten, und deren Geschichten. Eine tiefgehende Dokumentation, mit Humor erzählt.Claude Baechtold, mittlerweile Investigativ-Journalist und Regisseur, spielt in seinem Film mit der Selbstinszenierung. Er gibt dabei viel Persönliches preis und kehrt zu einem prägenden Moment in seinem Leben zurück. Nach dem Tod seiner Eltern wird der ängstliche, antimilitaristische Grafiker unfreiwillig zum Kriegsreporter und gibt sich in Afghanistan kurzerhand als Kameramann des Schweizer Fernsehens aus. Die Reportagereise durch Afghanistan, auf deren Film- und Fotomaterial der Film basiert, fand zu einem Zeitpunkt statt, als die Medien weltweit ihre Aufmerksamkeit auf die Versprechungen der Pax Americana in Kabul richteten. Einige Stellen in «Riverboom» lassen die katastrophalen Folgen der westlichen Intervention, die zwanzig Jahre später zur Rückkehr der Taliban führen wird, bereits erahnen.