Wir waren Kumpel
Früher fuhren sie unter Tage, heute besucht Thomas Kochkurse, Kiri arbeitet als Lehrer und Marco als Busfahrer. «Wir waren Kumpel» folgt fünf Bergleuten, deren Arbeitsplatz, eine Steinkohlemine, geschlossen wird und die sich mit der Abschaffung ihrer Branche in Deutschland neu orientieren. Der visuell eindrucksvolle Film zeigt auf, dass mit dem Verlust eines Berufes Identitäten ins Wanken geraten, sich aber auch unerwartete Horizonte auftun können. Der Dokumentarfilm gewährt einen Blick in eine im Verschwinden begriffene Welt. Die Regisseure Christian Johannes Koch und Jonas Matauschek interessieren sich besonders dafür, wie die fünf porträtierten Personen mit dem biografischen Bruch des Arbeitsverlusts umgehen. Während die einen kaum zurückschauen und in einer neuen Arbeit Erfüllung finden, fällt anderen die Veränderung schwer. Dabei setzen sich einige der ehemaligen Bergleute auch mit der Klimaprotestbewegung «Fridays for Future» und modernen Geschlechterrollen auseinander. Letzteres Themenfeld wird auch durch Martina eröffnet, die als Mann geboren wurde und heute als Frau lebt. Als einzige der fünf Porträtierten ist Martina auch heute noch im Bergbau, in einem Salzbergwerk, tätig.In der Sektion Berlinale Talents gewann «Wir waren Kumpel» 2021 den Kompagnon-Förderpreis.So, 30. Juni, 11 Uhr: Im Anschluss an den Film Gespräch mit Christian Johannes Koch (Regie), moderiert von Stephanie Werder (Kino Cameo).
Film
Do 4. Jul 20:15 Uhr
Eintritt 16.–
AHV/Studierende 13.–
Adresse
Kino Cameo
Lagerplatz 19
8400 Winterthur
